Aktuelle Angebote – Vorträge und Workshops

Präsentationen

Präsentation: „Frauen in der Bundeswehr“

Vorträge und Workshops

  1. Die Krise und der Kurs aus der Krise heraus

Der wirtschaftliche Abschwung beschleunigt sich nun von Tag zu Tag und überstürzt setzt ein Strukturwandel ein, der vor Corona nicht in Angriff genommen wurde. Die Arbeitslosigkeit nimmt rasant zu und trifft Unternehmen und Beschäftigte im Einzelhandel, im Gastronomie- und Hotelgewerbe sowie in der gesamten Tourismusbranche. Viele Migranten sind hier tätig. Im unteren Einkommensbereich trifft es vor allem die Menschen, die über kein Wohneigentum verfügen und zusätzlich unter den hohen Wohnungskosten in den größeren Städten leiden. Wenn diese Gruppen keine Stimmen und keine Repräsentation durch die etablierte politische Klasse erfahren, werden sie sich bei den nächsten Wahlen den politischen Rändern zuwenden, die während des Lockdowns an Zustimmung verloren haben. Es ist daher dringend zu wünschen, dass die beiden Volksparteien SPD und CDU/CSU, eine ehemalig und die andere erneut gestärkt, ihre Verantwortung erkennen und in Politik umsetzen. Es steht viel auf dem Spiel. Eine Regierung, die keine Mehrheiten hinter sich vereint, wird die benötigten Rahmenbedingungen nicht durchsetzen können. Zusätzliche finanzielle Transfers bringen die Härten des (u.a. digitalen) Strukturwandels nicht zum Verschwinden. Die Bevölkerung hat in der Krise gezeigt, dass sie vernünftigen Argumenten zugänglich ist. Welcher Kurs der politischen Akteure ist geeignet, Deutschland aus der Wirtschaftskrise führen?

  1. Gesellschaft im Wandel. Wie sieht die Zukunft aus?

Die tertiären und wissensgesellschaftlichen Arbeits- und Lebensverhältnisse haben hierzulande zu einer Minderung von sozialen Konflikten und einer hohen Bildung der Bevölkerung beigetragen. Die Digitalwirtschaft stellt den Arbeitsmarkt jedoch vor neue Herausforderungen und verändert das zivilisatorisch-kulturelle Niveau unserer Lebenswelt. Diese Entwicklungen werden nicht ohne Weiteres auf dem bisherigen sozio-ökonomischen Pfad zu bewältigen sein, zudem in einer Konkurrenzsituation mit zwei Weltmächten. Worin besteht die Zukunftsfähigkeit unseres Landes? Was sollten wir beachten?

  1. Corona und Work at Home-Welt: Auswirkungen auf die Erwerbsbiografien von Frauen – oder: Kooperation und Konflikte von Frauen und Männern am Arbeitsplatz und in den privaten Haushalten

Jüngste Untersuchungen haben wieder bestätigt, dass in Deutschland, im Unterschied zu den angelsächsischen und skandinavischen Ländern, Frauen im Durchschnitt die Hinzuverdienerinnen-Rolle im privaten Haushalt einnehmen, nicht aber die Rolle von Familienernährerinnen. Das liegt vor allem an den spezifischen Modellen der Erwerbsbiografien von Frauen, die durch Teilzeitarbeit, Reduktion von Erwerbsarbeit im Zuge von Familiengründung und Ausübung von personenbezogenen Tätigkeiten gekennzeichnet sind, und somit zu geringeren Einkommen führen. Wird der beabsichtigte weitere Ausbau von Kinderbetreuung der Gefahr einer Retraditionalisierung der Frauenrolle (Jutta Allmendinger: Corona wirft Frauen 30 Jahre zurück) entgegenwirken können?

  1. Die Basis der Gesellschaft besteht aus der personenbezogenen Dienstleistungsarbeit vieler Frauen

Eine Domäne personenbezogener Dienstleistungen im Sozialstaat (Gesundheitsfürsorge, Lehrtätigkeiten, Kinderbetreuung, Altenpflege) besteht aus der zumeist schlecht bezahlten, aufstiegsblockierten und innerhalb und außerhalb der jeweiligen Einrichtungen nicht genügend wertgeschätzten Arbeit von Frauen. Darin unterscheidet sich Deutschland vom Wohlfahrtsstaat in den skandinavischen Ländern. Die Corona-Pandemie hat die nicht-substituierbare Bedeutung dieses Einsatzes von Frauen überdeutlich gemacht. Wird sich nun etwas ändern?

 

Politische Bildung: Demokratie stärken

  1. Losen – ein uraltes demokratisches Verfahren

Ein zentrales Prinzip der Demokratie besagt, dass Bürgerinnen und Bürger mit den Regierenden, die die Herrschaft ausüben, die Seiten wechseln können. Für diesen Seitenwechsel benötigt man ein Verfahren, das die Gleichheit aller Bürgerinnen und Bürger sicherstellt, ein Verfahren also, welches nicht durch ökonomisches, soziales oder kulturelles Kapital manipulierbar ist. Für Aristoteles ist daher das Losverfahren das genuin demokratische Verfahren – und nicht das Wählen. Lösen wir also die gegenwärtigen Probleme der repräsentativen Demokratie, wenn wir losen?

  1. Per Los in den Bundestag?

Politik ist die Sache der Bürger und Bürgerinnen. Wenn sich die politische Klasse und die gesellschaftliche Basis der Gesellschaft voneinander abkoppeln, gerät die repräsentative Demokratie in die Krise. Autoritäre Personen und Parteien nutzen die Situation. Kann das älteste demokratische Verfahren, das Auslosen, das Interesse und die Mitwirkung der Bevölkerung an der Politik stärken?

  1. Das Losverfahren: Ein Beitrag zur Stärkung der Demokratie

Wie lässt sich der Vorschlag, (einige) Parlamentsabgeordnete künftig durch das Losverfahren zu bestimmen, als verfassungskonformer und realistischer Ansatz zur Stärkung der politischen Partizipation und Mobilisierung von marginalisierten Wählergruppen umsetzen?

  1. Volksparteien am Ende?

Der jüngste Zugewinn der CDU/CSU hat den Abgesang von Medienberatern und Politikwissenschaftlern auf die Volksparteien widerlegt. Welche Erklärungen gibt es, mit welcher politischen Führung kann das Land die vor uns liegende, länger anhaltende Krise bewältigen?

  1. „Das eherne Gesetz der Oligarchie“: Robert Michels Analyse der SPD

Robert Michels hat schon vor 120 Jahren den Basisverlust der SPD kritisiert. Auf Max Webers Parteiensoziologie hat er Einfluss genommen. Der Rückblick auf den Klassiker der Parteiensoziologie von Robert Michels hilft, die Frage nach der Zukunft dieser Partei zu beantworten.

 

Politische Bildung: Das Prinzip der Subsidiarität und die EU

  1. Subsidiarität und Föderalismus

Seit der Frühen Neuzeit haben sich in Europa zwei Prinzipien der Gründung und Ordnung moderner Staaten herausgebildet. Zentralismus und Föderalismus. Vielstimmigkeit, Freiheit und Polyzentrik statt Monozentrik sind Merkmale von föderalen Staaten, die auf dem Prinzip der Subsidiarität (lat. subsidium, Unterstützung, Hilfe) beruhen. Der Art. 23 GG verpflichtet Deutschland, das vereinte Europa anzustreben, insofern es den Grundsätzen der Subsidiarität und des Föderalismus entspricht. Sind wir dabei auf einem guten Weg?

  1. Emden – Vaterstadt der amerikanischen Verfassung?

In der Frühen Neuzeit gehen von einer Stadt in Friesland für ein paar Jahrzehnte Impulse aus, die der Bildung von modernen, auf Subsidiarität und Föderalismus beruhenden Verfassungen von Staaten und Kirchen den Weg weisen. Was zeichnete Emden damals aus? Welche Verbindungen lassen sich von Emden in die Neue Welt nachweisen?

 

Unterricht und Lehre im Wandel – Vorschläge von der Theorie zur Praxis (für Vorträge, Seminare, Workshops)

  1. Vom „Lockdown“ zum Shutdown der Wissen(schaft)sgesellschaft: Vom Verschwinden der Trägerschichten

Die „große Hoffnung des 20. Jahrhunderts“ (Jean Fourastié), dass die gesellschaftliche Verbreitung der personenbezogenen Dienstleistungs- und Wissensarbeit sowohl zur Überwindung der Entfremdung durch Arbeit als auch der Herrschaft von Ideologien durch falsches Bewusstsein (fake news) beitrage und sukzessive die Humanisierung und Aufklärung der Bevölkerung (Daniel Bell) bewirke, hat sich nicht erfüllt. Immer größere Teile der Trägerschichten dieser Entwicklung (Geisteswissenschaftler, Experten, Autoren, Redakteure, Kundenberater, Journalisten und jetzt: Lehrer an (Hoch)Schulen) werden von der Implementierung technologischer Systeme (Digitalisierung und Artifical Intelligence) in prekäre Positionen gedrängt und am Ende verschwinden. Die Gesellschaft ist auf dem Weg, sich zu einem Netz nur noch virtuell verbundener Prosumenten (Jonathan Gershuny) zu entwickeln. Diese Entwicklung, nun durch die Corona-Pandemie beschleunigt, ist unumkehrbar. Welche Gegenwelten werden wir dazu erhalten oder neu kreieren?

  1. Das amerikanische Ideal von Demokratie und Freiheit: Zugänge und Verfügbarkeit des gesellschaftlichen Wissens – jederzeit, überall und für jedermann

In Menlo Park, Kalifornien, träumten im Homebrew Computer Club der 70er Jahre die Pioniere des Silicon Valleys nicht von einer sozialistischen Revolution, sondern von einer neuen Facette des amerikanischen Traums: Computer zu bauen, die jeder persönlich besitzen kann. Steve Jobs und Steve Wozniak ließen sich dabei von Bob Dylan inspirieren. Seit Jahrzehnten sind wir nun Zeuge einer beschleunigten tiefgreifenden Revolution unserer Arbeits- und Lebenswelt, wahrscheinlich sogar unseres Selbstverständnisses. Aufgrund des europäischen Statusdenkens blieben die Chancen ungenutzt, frühzeitig die Computer- und Internet-Revolution mitzugestalten. Können die Europäer zwischen den Machtzentren Silicon Valley und Peking überhaupt noch einen eigenen Weg einschlagen?

  1. Zum Wandel von Unterrichten und Lehren an Schulen und Universitäten – oder: Lust und Frust von Lehrkräften in Schulen und Universitäten

Innerhalb der Institutionenkette des deutschen Bildungssystems werden nur selten die offiziell gesteckten Ziele (Beispiel: Hochschulreife) faktisch erreicht. Jeweils nachfolgende Einrichtungen sehen sich daher veranlasst, die vorher versäumten Bildungs- und Verhaltensgrundlagen nachzuarbeiten. Oftmals erweist sich das als schwierig, da die Schüler und Studierenden aufgrund ihrer Noten über ein Selbstbild verfügen, welches ihren Leistungen nicht angemessen ist. Vielerorts hat die „Individualisierung des Unterrichts und der Lehre“ (durch Kleinstgruppen und Kleinstprojekte) dazu geführt, dass den Lernenden keine realistische Selbsteinschätzung innerhalb von größeren (Klassen-)Gemeinschaften möglich gewesen ist. (Hochschul-)Lehrer klagen vor allem über die Heterogenität (von Bildungs-, Sprach-, Herkunftsmilieus) der Schüler und Studierenden als eine nur schwer zu bewältigende Überforderung (besonders in größeren Städten) im Unterricht. Diese Klage wird durch Studien belegt. Zu überdenken ist dabei das (nur im deutschsprachigen Raum vorhandene) Verständnis von vielen Lehrkräften, Bildung und Erziehung als getrennte sozialisatorische Aufgaben anzusehen. Welche Lernmethoden für Unterricht und Lehre helfen hier weiter, die den künftigen Anforderungen gerecht werden?

  1. Miteinander oder gegeneinander? Die Gemeinschaft von Lehrenden und Lernenden seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland – oder: Unterricht und Vorlesung – eine(r) für oder gegen alle?

Im Zentrum der Betrachtung stehen die Jahrgänge der Baby-Boomer-Generation, die in der Bundesrepublik von einer nie gekannten Expansion der Bildungseinrichtungen profitiert haben. Sie verbanden mit dem Erwerb von Bildung sozialen Aufstieg und persönliche Emanzipation. In der Schule und an der Universität entwickelten sie eine Begeisterung für Bücher und eine besondere Lesewut. Intrinsische Motive steuerten ihr Verhältnis zu den Lehrkräften, soweit sie diese selbst aussuchen konnten (Ausnahme: Busen-Attentat auf Adorno). Geprägt durch eine „anti-autoritäre Handlungsmaxime“ (Ingrid Gilcher-Holtey) als umgeleitete Bewältigung ihrer Konflikte mit der Väter-Generation und des nicht ausräumbaren Misstrauens, welches deren wirkliche Rolle in der NS-Zeit war, erlitten die Baby-Boomer bei ihrem Gang durch die Institutionen als Lehrkräfte seit den späten 80er Jahren Schiffbruch. Sie sahen sich im Unterricht und in der Lehre mit den von Leseallergien gequälten Lernunlustigen konfrontiert, die bereits an einem durch Kulturgüter ausgestatteten Mittelschichtleben ihrer Familien partizipierten und dafür nicht eigens angestrengtes Lernen benötigten. Für die Massenuniversität mit Studierenden, die extrinsischen Motiven (am Abschluss) folgten, fehlten der Baby-Boomer-Generation die Rezepte und vor allem die Durchsetzungsfähigkeit. Das Resultat war ein (gefühlskalter) „Laisser Faire“–Lernstil, der teilweise mit autoritärem Verhalten seitens der Lernenden beantwortet wurde. Die Standardisierung der Lehre, die in Deutschland durch den Bologna-Prozess erreicht wurde, kam manchen gerade recht, bevor sie in den Ruhestand gingen. Jetzt zeigt sich, dass der Bologna-Prozess bereits die bürokratischen Voraussetzungen der Digitalisierung der Hochschullehre geschaffen und viele universitäre Lebenswelten bereits zerstört hatte. Die Digitalisierung substituiert demnach nichts, was vorher weithin gut funktionierte.

  1. Lernende und Lehrende, lasst Euch Eure universitäre Lebenswelt nicht nehmen!

Campus-Literatur ist hierzulande selten. Aber „Harry Potter“ hat Schülern, Lehrern und Eltern vorgeführt, wie spannend eine schulische Lebenswelt sein kann, in der Lernende und Lehrende für einander da und über eine längere Zeit präsent sind. Eine solche Gemeinschaft ist keine Sache des „Nebenbei“, sondern für eine Zeitlang die (sich wiederholende) Hauptsache. Lernen braucht Wiederholung. Daraus entstehen lebenslang prägende soziale Verhaltensweisen, wechselseitige Verantwortungen, kulturelle und fachliche Vorlieben, Freundschaften, die Möglichkeit, mit Mitschülern und Lehrenden zusammen sich und andere zu erfahren, Unterschiede zu verstehen und auszuhalten, die eigene Meinung zu begründen und zu überdenken. Alles das fliegt jungen Menschen nicht zu, sondern benötigt Pflege, also Aufmerksamkeit.

Wenn auch individualisierte Lernsituationen (in der Bibliothek oder im HomeOffice) nicht mehr wegzudenken sind, so braucht es dazu Gegenwelten mit intensiven, auf Gemeinschaft beruhenden Lernsituationen, in denen soziales Lernen und Bildung ungetrennt voneinander sind. Gemeinsame Lektüre und wechselseitiges Vorlesen gehören dazu. Außerdem bedarf es einer Vertrauensperson, die wiederum unabhängig von den Lerngemeinschaften ansprechbar ist. Und vieles weitere mehr…

  1. Orte des Lernens und des Lehrens

Viele Schulen in Hamburg sind in einem erbärmlich ungepflegten Zustand, manche Universitätsgebäude ebenso. In Frankfurt hatte Adorno dafür plädiert, dass Gebäude und Räume der universitären Bildung keinen herausgehobenen elitären Anstrich bekommen sollen. Das Resultat war eine neugebaute Lernanstalt (der Turm) im Stil des Brutalismus, die offensichtlich niemand in einem menschenwürdigen Zustand erhalten konnte. Mit deutscher Präzision ist sie kürzlich gesprengt worden. Orte des Lernens und des Lehrens benötigen Charisma, Pflege und Weiterentwicklung. Sie sind Generationswerkstätten, in denen in der Begegnung zwischen Lehrenden und Lernenden das die Tradition bestimmende Wissen weitergegeben, dabei überdacht, neu bewertet und weiterentwickelt wird. Es gilt, das Gefühl für Sinn und Bedeutung sowohl für das Fach als auch für den Vorgang der Vermittlung des Wissens bei den Beteiligten zu wecken. Dazu muss der Rahmen, der Ort, stimmen.

Die geisteswissenschaftliche Tradition: Wen sollten wir lesen und warum?

  1. Jean-Jacques Rousseau: Freiheit und Verantwortung

„Der Mensch ist frei geboren und überall liegt er in Ketten.“ Mit diesen Worten eröffnete Jean-Jacques Rousseau seinen „Gesellschaftsvertrag“. Können wir Heutigen mit dieser Diagnose noch etwas anfangen?

  1. Wer sich selbst nicht versteht, versteht andere nicht: Deutschland im Spiegel zweier Giganten: G. W. F. Hegel und Max Weber – politische Philosophie und Soziologie

Zu Hegels 250. Geburtstag und Webers 100. Todestag

Die große philosophische und soziologische Literatur wird zumeist ausschließlich immanent von ihrem Theoriegebäude her gelesen. In einer Zeit, die voller Herausforderungen für die Bewahrung des Rechtsstaats und der Demokratie ist, können wir es uns nicht leisten, auf die Beiträge dieser Heroen zur Analyse Deutschlands zu verzichten. Im vor- und nach-revolutionären Preußen (Hegel) und im vereinten Deutschland des (preußisch dominierten) Kaiserreichs (Weber) haben sie Tiefenstrukturen der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Machtverteilung nachgewiesen, die Deutschland bis heute prägen. Es ist spannend zu entdecken, dass der Geschichtsphilosoph Hegel und der „Neu-Kantianer“ Weber in der Analyse große, aber weithin unbemerkte Überschneidungen aufweisen. Dieses Wissen, die Pfadabhängigkeit unseres Landes zu verstehen, ohne die gewaltigen Brüche mit der Vergangenheit zu ignorieren, stellt unsere Freiheit dar, die künftigen Herausforderungen für eine verlässliche Partnerschaft in der Gemeinschaft mit den Staaten und Völkern dieser Welt zu bestehen.

  1. Vom Recht als Prinzip der Moderne (Hegel) zur legitimen Herrschaft in der Bürokratie (Weber) zu den Grundrechten des Grundgesetzes;
  2. Von der korporatistisch verfassten und selbstregulierenden Gesellschaft (Hegel) zum Verbands- und Parteienstaat (Weber) zum Recht auf Minderheitenstatus;
  3. Von der Bedeutung der politischen Repräsentanz (Hegel) zum charismatischen Führer (Weber) zum medial konstruierten Politiker;
  4. Von Recht und Ethik statt Moral (Hegel) zum sinnarmen, „stahlharten Gehäuse“ (Weber) zu einem neuen Verständnis der Freiheit;
  5. Von der Religion als Kulturstifterin im Staat (Hegel) zur protestantischen Wirtschaftsethik (Weber) zur Inkorporation des Islams (Islamkonferenzen);
  6. Von der Bedeutung des starken Staats für eine freiheitlich-organisierte Gesellschaft (Hegel) zur Bismarck-Kritik (Weber) zur europäischen Union von subsidiär selbständigen Staaten.
  1. Demokratie und Losverfahren in der griechischen Antike: Aristoteles

„… (D)er gute Bürger aber muss sich sowohl regieren lassen, wie auch regieren können.“ (Aristoteles) Staatsämter sollten abwechselnd besetzt werden, „so dass einer, wie es sich gehört, zuerst der Gesamtheit dient und dann wieder seinen eigenen Nutzen wahrnimmt genauso wie er früher selbst als Regierender den Nutzen der anderen wahrgenommen hat.“ Dieser „Austausch der politischen Eliten“, der Wechsel der Bürger beim Regieren und Regiertwerden, kommt nach Aristoteles nur durch das unbestechliche Losverfahren zustande, welches der Manipulation und Korruption keinen Ansatz bietet und gerade deshalb gerecht ist. Aristoteles charakterisierte es als die genuin demokratische Weise der Auslese des politischen Personals, im Unterschied zu Wahlen, deren Ausgang durch Stand und Tugend der Bewerber beeinflusst wird und die daher für Aristoteles zur Aristokratie oder zur Oligarchie, zur Herrschaft der Wenigen über die Vielen, gehören: „So gilt es, wie ich sage, für demokratisch, dass die Besetzung der Ämter durch das Los geschieht, und für oligarchisch, dass sie durch Wahl erfolgt, und wieder demokratisch, dass für den Eintritt in die Ämter kein Zensus, und für oligarchisch, dass ein Zensus erfordert wird.“ Die wechselvolle Geschichte der Demokratie in Athen zeigt jedoch, dass sie nicht davor geschützt war, sich selbst abzuschaffen. Auch räumte sie den Individuen keine Grundrechte ein, um sie vor politischen Übergriffen zu bewahren. Aristoteles bevorzugte eine Mischung aus demokratischer und aristokratischer Verfassung, die durch Wahlen oder traditionelle Vorrechte diejenigen begünstigten, die sich als die Besten auszeichneten oder als solche betrachtet wurden.

Zeitgeschichte und autobiografisches Schreiben

  • Miquelallee, Frankfurt – wo wir liebten zu lieben. (2020, Manuskript)
  • Der Prof und die Studentin oder Hegel und der italienische Abend. Ein Sittengemälde. (2020)
  • Eine eigene Vorstellung von der Welt – Von der Lesewut der Wenigen zur Leseallergie der Vielen. (2018)
  • Zum Schreibseminar bei Bodo Kirchhoff: Vom dringenden Bedürfnis zu schreiben, als ob es ums Überleben ginge. (2017)
  • Wenn der Aufzug nach oben voll ist, ist aller Anfang schwer – Hommage an einen Ort der Bildung, der weggesprengt wurde. (2015)
  • Ein Friedhof für Opfer der Euthanasie. (2015)
  • Podium und Pampers. (2010)