Christiane Bender
(geb. in Bad Homburg v. d. H.) ist eine deutsche Geistes- und Sozialwissenschaftlerin und Autorin.
Akademisches Leben
Sie studierte Soziologie, Philosophie, Politikwissenschaft und Volkswirtschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main und schloss ihr Studium als Diplom-Soziologin (Zum Begriff der Handlung, 1981) ab. An der Universität Bremen wurde Bender 1987 mit einer Arbeit über George Herbert Mead und Niklas Luhmann (Identität und Selbstreflexion, 1989) promoviert. Die Habilitation erfolgte 1992 an der Universität Augsburg. In ihrer Habilitationsschrift untersuchte sie konstruktivistische und wissenssoziologische Modelle der Selbstorganisation in der Wissenschaftsforschung (auszugsweise veröffentlicht in Selbstorganisation in Systemtheorie und Konstruktivismus, 1993).
Studium und erste Positionen
Während ihres Studiums übernahm sie als Tutorin von Gerhardt Brandt, Hauke Brunkhorst, Karl-Otto Hondrich, Hansfried Kellner und Jürgen Ritsert die Durchführung von Tutorien und Proseminaren; im Projekt der Literaturwissenschaftlerin Christa Bürger über „Dichotomie von hoher und niederer Literatur“ stellte sie als Hilfskraft eine Auswahlbibliographie zusammen[1]; zudem war sie als Dozentin in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit (ÖTV (heute: Verdi), DGB und IG Metall), an der Verwaltungsfachhochschule Wiesbaden (Abt. Frankfurt) und später an der Volkshochschule in Bremen tätig; als freie Mitarbeiterin des Frankfurter Antiquariats Cobet besprach sie Publikationen im Projekt Soziologie zwischen 1945-1950. Für den Hessischen Rundfunk verfasste sie Schulfunkbeiträge über Schülerschicksale im Kaiserreich [2] und als Mitglied der Schopenhauer-Gesellschaft hielt sie Vorträge über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Hegel und Schopenhauer. [3]
Von 1985 bis 1987 war Christiane Bender an der Universität Bremen als wissenschaftliche Mitarbeiterin von Hans Haferkamp für die Ausarbeitung eines mikrosoziologischen DFG-Projekts Zwischen Anspruch und Enttäuschung zuständig. Untersucht wurde darin das Selbstverwirklichungsstreben junger Menschen. In dieser Zeit setzte sie sich die Aufgabe, in ihrer künftigen wissenschaftlichen Forschung die über lange Zeit vorherrschenden „Lager“ in den Sozial- und Geisteswissenschaften zwischen kritischer Theoriebildung und empirischer Analyse, zwischen systemischer und historischer Betrachtung, zwischen Kommunikationstheorie und Funktionalismus zu überwinden.[4]
Technikforschung, Methodenlehre und Theorievergleiche
Von 1987 bis 1992 hatte Bender eine Akademische Ratsstelle a. Z. am Lehrstuhl von Peter Atteslander an der WISO-Fakultät der Universität Augsburg inne. [5] Mit ihrem Team erforschte sie den industriellen Wandel, ausgelöst durch die Implementation von damals neuen elektronischen (CNC-)Steuerungstechnologien, in mehreren Unternehmen vor Ort (u. a. beim ehemaligen Rüstungskonzern MBB) hinsichtlich der Auswirkungen auf die Qualifikation der Beschäftigten und die betrieblichen Hierarchien. Verschiedene Erhebungsmethoden (u.a. Interviews, teilnehmende Beobachtung, Fragebogen) fanden Anwendung; zur Auswertung wurden rekonstruktive und interpretative Methoden herangezogen, gefördert vom Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT). Sukzessive veröffentlichte Christiane Bender ihre Forschungsergebnisse in Technik und Interaktion. Zur Theorie und Empirie der Technikforschung (1991,1994) sowie in Soziale Orientierungsmuster der Technikgenese (1994), beides zusammen mit dem späteren Siegener Arbeitssoziologen Hans Graßl. Es folgte mit Markus Luig Neue Produktionskonzepte und industrieller Wandel (1995). [6]
Außerdem wirkte Bender an mehreren Neuauflagen des erfolgreichen Lehrbuchs von Peter Atteslander Methoden der empirischen Sozialforschung mit, jedoch nur 1991 kam dies in einer zutreffenden Namensnennung zum Ausdruck. [7] Erfreulich gestaltete sich Benders Zusammenarbeit mit Horst und Helga Reimann am Augsburger Institut für Sozioökonomie. Sie verfasste in den von Horst Reimann herausgegebenen Sammelbänden Transkulturelle Kommunikation und Weltgesellschaft (1992) und Probleme moderner Gesellschaften (1994) und in dem von Helga Reimann herausgegebenen Sammelband Weltkultur und Weltgesellschaft (1997) jeweils einen Beitrag zu aktuellen Theoriediskursen. [8] Dazu passten auch ihre veröffentlichten Zagreber Vorträge in Filozofska Istrazivanja, 1990 über Max Webers Rationalisierungsthese und 1993 zu einem Theorievergleich zwischen Hegel und Luhmann. [9]
Professur
1992 vertrat Christiane Bender für ein Semester den Lehrstuhl für Soziologie und Sozialplanung an der Universität Stuttgart.
Machen Frauen Kirche?!
In dieser Zeit entstand die mit quantitativen und qualitativen Methoden durchgeführten professionssoziologischen Studie „Machen Frauen Kirche?“ (1996). [10] Die Studie wurde in Auftrag gegeben von der Diözesanrätin Therese Wieland und dem damaligen Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart und späteren Kurienkardinal Walter Kaspar. Ihr kam thematisch und methodisch ein Alleinstellungsmerkmal zu und sie erhielt viel Aufmerksamkeit in der katholischen und evangelischen Kirche, in der Region und in den Medien. [11] Die Ergebnisse stellte Bender mit ihrem Team kontinuierlich in der Diözese zur Diskussion. Schon während des Forschungsprozesses entwickelte sich dort in vielen Diskussionsrunden ein Bewusstsein der Mechanismen von geschlechtsspezifischen Ungleichheiten, um Reformen (beispielweise die Überarbeitung von Berufsbildern, die Einführung von Weiterbildungsprogrammen und die Bereitstellung von Aufstiegschancen sowie der Abbau von geschlechtsspezifischen Zugangschancen) anzugehen. Benders Sammelband Frauen – Religion – Beruf. Zur religiösen Konstruktion der Geschlechterdifferenz (2003) reflektiert dazu den religionssoziologischen und feministischen Forschungsstand mit Beispielen aus Italien und den USA. [12] Diesen Diskurs setzte sie mit Beiträgen auf Tagungen im deutschen und angelsächsischen Raum (Kanada, USA, Großbritannien, Australien) und Südafrika fort.
Vergleichende Dienstleistungsgesellschafts- und Wohlfahrtstaatsforschung
Von 1993 bis 2001 lehrte Christiane Bender als Professorin am Institut für Soziologie (heute: Max Weber-Institut) der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg. In der empirischen Forschung entwickelte Bender ihre technik-, industrie- und geschlechtersoziologischen Themen weiter in Hinblick auf die These vom Strukturwandel der Industrie- zu einer Dienstleistungsgesellschaft und griff die Unterscheidung zwischen produktions- und personenbezogenen Dienstleistungen von Fritz Scharpf auf. Infragestellt wurde die These der Nicht-Rationalisierbarkeit von Dienstleistungen (Jean Fourastié) und die verbreite Annahme, Deutschlands wäre als tertiärer Gesellschaft insgesamt rückständig. Rückständig war Deutschland damals aufgrund des geringen Angebots an professionell erbrachten familiennahen Dienstleistungen und der niedrigen Erwerbsbeteiligung von Frauen. Christiane Bender und Hans Graßl veröffentlichten dazu die Studie Arbeit und Leben in der Dienstleistungsgesellschaft (2004). Sie untersuchten die vier gesellschaftlichen Funktionssysteme (Markt, Staat, private Haushalte, Non-Profit-Sektor) hinsichtlich ihres Angebots an sozialen Dienstleistungen (etwa Care-Work oder Bildung) und die Rolle der Frauen in diesem Setting. Angeregt von dem dänischen Politologen Gøsta Esping-Andersen diskutierten sie die Merkmale der drei idealtypischen Wohlfahrtsstaatsregime und arbeiteten die tradierten Besonderheiten Deutschlands im Vergleich mit den USA und mit Schweden heraus. [13] In der Heidelberger Zeit entstanden eine Reihe später veröffentlichter Beiträge, zumeist im Zusammenhang von Tagungen und Vorträgen, u. a. zur Analyse der Stellung von Frauen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt (2007) und zusammen mit Gianfranco Poggi Golden Arches and Iron Cages (1999), zum Thema McDonaldisierung – eine Strategie der Rationalisierung der Standardisierung und Beschleunigung [14] von Dienstleistungen. [15]
Die Professur an der Heidelberger Universität bot Christiane Bender viele Kooperationschancen innerhalb der Heidelberger Stadtgesellschaft, etwa mit der Frauenbeauftragten der Stadt (Beratung, Tagung, Publikation) [16], der damaligen Bürgermeisterin (Talkshow), dem Deutsch-Amerikanischen Institut (Vortrag, Moderation, Lesung), dem Heidelberger Club für Wirtschaft und Kultur [17] und innerhalb der Universität mit vielen Kollegen, vor allen mit Wolfgang Schluchter und M. Rainer Lepsius, oftmals auch mit dem Weber-Forscher und Übersetzer Guenther Roth aus New York. Mit dem Religionsphilosophen Heimo Hofmeister gab sie Seminare zu Hegels Kritik der Gottesweise. Ins Philosophische wies auch ihr Beitrag Das System der Logik ist das Reich der Schatten (2000,2003). [18] Bender würdigte die immensen sozial- und geisteswissenschaftlichen Inspirationen von Universität und Stadtgesellschaft in Soziologie in Heidelberg (1996) [19], und rückblickend in ihrem Memoir (2010). Bender entwickelte sich am Ort zu einer der modernen Zeit verpflichteten Traditionalistin und nutze fortan Gelegenheiten, großen Denkern (Platon, Aristoteles, Althusius, Rousseau, Kant, Hegel) und interessanten Gedankengebilden (u.a. Erklären-Verstehen, Mensch-Maschine, Philosophie-Wissenschaft, Subjekt-Objekt-Dualismus, Ethik in der Moderne) kleine schriftliche Denkmäler zu setzen. [20]
eine andere Universität: die HSU
Von 2001 bis 2019 hatte Christiane Bender den Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie an der Universität der Bundeswehr Hamburg inne, die seit 2003, also noch zu Lebzeiten Helmut Schmidts, dessen Namen trägt. Benders Neustart fiel in die Nachwendezeit, d.h. die Lehren aus der Beendigung des Kalten Kriegs gerieten in Vergessenheit, die Aufgaben der Bündnis- und Landesverteidigung schienen obsolet zu werden, das Out-of-Area-Modell für Einsätze der Bundeswehr setzte sich durch; Waffensysteme, Anlagen und der Personalkörper wurden sukzessive reduziert. 2011 wurde die Wehrpflicht ausgesetzt und damit die Verankerung der Bundeswehr in der Bevölkerung gelockert. Je mehr sich das Gefühl eines nahen „ewigen Friedens“ verbreitete, desto mehr waren die Identitäts- und Sinnkrisen in der Armee auch an der Universität zu spüren. Bender begegnete, schon aufgrund ihrer Beschäftigung mit G. W. F. Hegel und Max Weber, der damals auch soziologisch verbreiteten Position mit großer Skepsis, von nun an lösten global agierende NGOs die Bedeutung von nationalen Staatsorganisationen mit ihren Sicherheitskräften weltpolitisch allmählich ab.
Lehrkonzept
Christiane Bender entwickelt nun ein Lehrkonzept, das auch Laien helfen kann, sich durch soziologisches Wissen zu orientieren. Zunächst werden die zwei zentralen Grundfragen gestellt: Was macht die Ordnung der Gesellschaft aus? Wodurch kommt der gesellschaftliche Wandel zustande? Im Anschluss an Max Weber und M. Rainer Lepsius beantwortet sie diese Fragen auf drei Ebenen: 1. auf der Ebene der jeweiligen Institutionen (Staat, Markt, Private Haushalte, Non-Profit-Organisationen), die sozialem Handeln zugrunde liegen und als ein durch Normen und Herrschafts- und Machtbeziehungen verankertes Regelsystem aufzufassen sind, 2. der Interessen, denen die Individuen bei der Durchsetzung ihrer Ziele, zumeist in Organisationen, folgen und dabei Vorgaben verändern (wollen) sowie 3. der Ideen, die Menschen zur Sinnstiftung, zur allgemeinen Orientierung und Deutung ihrer Welt und für ihr Selbstverständnis benötigen. Entscheidend dabei ist die Verbindung von struktureller und historischer Analyse.
Die Literatur der Klassiker (insb. Marx, Durkheim, Weber, Mead) stellt Bender als eine Form der gesellschaftlichen Selbstreflexion vor und damit der spezifischen (oftmals auch ideologischen) Verarbeitung von Dynamiken und Konflikte der Zeit (vor allem in Deutschland, Frankreich, USA). Idealerweise sollte das Vertrautwerden der Studierenden mit dem soziologischen Denken zur Erweiterung ihrer Einsichten über die historisch entstandenen, typischen institutionalisierten Pfade der jeweiligen Gesellschaften führen. Daran werden Merkmale von Industrie- zu Dienstleistungsgesellschafften herausgearbeitet, ebenfalls in vergleichender Perspektive. Zuletzt werden die unterschiedlichen Entwicklungspfade und sozialmoralischen Grundlagen der jeweiligen sozial- und wohlfahrtsstaatlichen Institutionen, dazu auch der jeweiligen Geschlechterarrangements, herausgearbeitet.
Frauen im Militär und Ausstellungen
In der Forschung widmete sich Christiane Bender der Öffnung aller Laufbahnen in der Bundeswehr für Frauen, es entstand der Überblicksband Frauen im Militär (2005) nach einem Symposium (2003). [21] Ergebnisse studentischer Projektarbeiten präsentierte sie in der Ausstellung Frauen treten vor im Beisein der damaligen Verteidigungsministerin Dr. von der Leyen, danach auch an der Führungsakademie der Bundeswehr in Blankenese.
Diverse Workshops zur Vereinbarkeit von Familie, Studium und Bundeswehr kamen hinzu. Im Rahmen eines Seminarprojekts über Kindeswohl aus theologischer und politischer Sicht veranstaltete sie 2013 gemeinsam mit dem Theologen Ewald Stübinger und Studierenden einen Gottesdienst in der Hamburger Kirche St. Trinitatis. Dabei wurde der vernachlässigten Kinder gedacht wurden, die in Hamburg zu Tode kamen, obwohl ihre Notsituation amtlich bekannt war. Vor dem Hintergrund weiterer Projekte mit sozialstaatlichen Schwerpunkten veröffentlichte Bender ihre Ergebnisse in den Medien. [22] 2018 folgte die Ausstellung „Die Mütter des Grundgesetzes“, für die Bender ein Konzept mit schauspielerischer Darstellung entwickelte.
Christiane Bender erlebte mehrfach bei öffentlichen Podiumsdiskussionen im Hamburger Raum, etwa bei der Einweihung einer Mini-Ausstellung für Eleonore Prochaska in Dannenberg (2013), dass ihre Anwesenheit als Vertreterin einer Universität, die angeblich die Militarisierung Deutschlands vorantreibe, für das Publikum schwer zu ertragen war. Sie nahm daher vermehrt den Kontakt zur Öffentlichkeit über Medien wahr und schrieb für „Essay und Diskurs“ im Deutschlandfunk: über den SPD-Kritiker und Max Weber-Freund Robert Michels (2011), über Jean-Jaques Rousseaus Demokratieverständnis (2012), über Daniel Bell, die Wissensgesellschaft und die Tarnorganisation der CIA (2013), über die neuen Medien und ihren Einfluss auf die Lebens- und Arbeitswelt (2014). Beiträge zu diesen Themen erschienen ebenfalls in Aus Politik und Zeitgeschehen (APUZ) und verschiedenen Zeitungen. [23] Das Thema der gläsernen Decke für Frauen im Beruf, auch innerhalb der Universität, griff Bender immer wieder auf. [24]
Bildungs- und Universitätsforschung
Zu den gravierenden Veränderungen der Universitäten infolge des Bologna-Prozesses, des Generationswechsels von Lehrenden und Lernenden und der heterogenen, nicht ausschließlich intrinsisch motivierten Studentenschaft im Zuge der Entwicklung zur Massenuniversität veröffentlichte Bender kontinuierlich in Forschung und Lehre, der Zeitschrift des Deutschen Hochschulverbands (DHV) u. a. über nachholende Bildung (2014), den Hochschulbau in Frankfurt (2015), den Vorlesungsbetrieb (2016), die Lesezeit (2017), das Leseverhalten von Studierenden (2018), den Stellenwert der Kategorie Autorität in der Lehre (2021) und deren Wertschätzung gegenüber der Forschung (2024). Ausführlich beschreibt Bender den Wandel der Universitäten in Deutschland und des Vorlesungsbetriebs in einem Sammelbandbeitrag (2020). [25] Bender erntete viel Widerspruch mit ihrer These: Vorhergehende Sozialisationsstufen (Familie, Kita, Schule, Universität, berufliche Ausbildung) geben das Erreichen der jeweiligen Bildungsziele an nachfolgende Einrichtung weiter. Ein erheblicher Autoritätsverlust bei den Verantwortlichen komme beispielsweise in dem Verzicht auf leistungsgerechte Bewertungen zum Ausdruck. Falls es zu keiner sozialisatorischen Trendwende komme, so erodiere der gesellschaftliche Generationenvertrag, der auf der Weitergabe der mit Bildung erworbenen Fähigkeiten an die nächste Generation beruhe. [26] Den engen Zusammenhang zwischen Bildung und Freiheit verdeutlicht sie mit Rekurs auf Rousseau, Kant, Hegel und die preußischen Militärreformer deutlich, wobei im zweiten Teil Benders Erfahrungen aus der Lehre an der HSU zur Sprache kommen. [27] Zuletzt erschienen im Handbuch der politischen Soziologie ihre kurz gefassten Biografien von Platon, Aristoteles, Althusius, Rosseau, Hegel. [28]
Zeitenwende
Nach Christiane Benders Verständnis des Begriffs der Zeitenwende werden damit Dimensionen der Bedrohung und des Zerfalls von Ordnungen sowohl innerhalb von Gesellschaften als auch zwischen Gesellschaften erfasst. Eine Zeitenwende von größter historischer Bedeutung für das Selbst- und Gesellschaftsverständnis moderner Menschen stellt G. W. F. Hegel zufolge die Französische Revolution dar. Bender erläutert, unter Berücksichtigung seiner Verfassungsschrift, in einem Sammelbandbeitrag (2019) sein damals revolutionäres differenzierungstheoretisches, auf Rechtstaatlichkeit basierendes Gesellschaftsmodell. An diese Deutung anschließend spricht sie von der Generation Französische Revolution (Hegel, Hölderlin und Beethoven) und analysiert Hegels Kreis-Metapher für sein Verständnis von Staat und Gesellschaft (2020).[29]
In Hinblick auf die Krisensymptome der Demokratie ihrer Gegenwart, insbesondere auf die Repräsentations-Partizipations-Lücke zwischen Politikern und Bürgern, erinnern Christiane Bender und Hans Graßl an ein seit der Antike formuliertes demokratisches Prinzip, dass beide Gruppen immer wieder die Seiten wechseln können. Das Unbehagen an der politischen Klasse könnte vermutlich verringert werden, wenn Bürger am Wahltag durch das Los eine Chance erhielten, als Abgeordnete einen von ca. fünf Prozent Bundestagssitzen neben den gewählten Abgeordneten der Parteien zu bekommen. Ein großer Teil der Stimmen von Parteien, die unter die fünf Prozent-Klausel fielen, ginge dadurch nicht verloren und es zögen Bürger in den Bundestag ein, die mit ihrer Stimme im besten Fall der gesellschaftlichen Basis Ausdruck verleihen. Bender und Graßl erarbeiteten mit Rekurs auf das Modell der Berliner Abgeordneten ein Verfahren, dass weitestgehend GG konform ist. Die Attraktivität des Parlaments nähme durch das Losverfahren zu und die Attraktivität der populistischen Parteien nähme vermutlich ab. [30]
Beide Autoren setzten den basisdemokratischen Impuls des Losverfahrens fort mit ihrer Analyse der Beschlüsse der Emder Synode (1571) als eine calvinistisch geprägte historische Quelle föderal-subsidiärer Ordnungsideen, die mit guten Gründen heute an die Seite der kaum noch bekannten katholischen Soziallehre zu stellen sind. Darüber hinaus zeigen die Autoren in einer langen soziohistorischen Rekonstruktion (2022) deren Bedeutung als Wurzeln unseres heutigen Verfassungsstaats auf. [31]
Menschen, die innerhalb einer Zeitenwende leben, müssen in besonderer Weise Unsicherheiten und Ungewissheiten bewältigen, wodurch sie sich oftmals selbst hindern, zu entscheiden und umzusetzen, was die Resilienz der Gesellschaft und der Bürger fördern könnte. [32] Dieser Zeitdiagnose widmete sich Bender in ihrem Buch zur Zeitenwende (2024). Die Analysen der Regierungserklärung des Bundeskanzlers am 27. Februar 2022 spielt dabei eine große Rolle. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, dessen erste Tage Bender in der Rezeption einer dichten Beschreibung darstellt, interpretiert sie als ein Epochenbruch, der das europäische Bestreben einer staatenübergreifenden und friedenserhaltenden Kultur der wechselseitigen Anerkennung, des Dialogs und des Interessenausgleichs auf gemeinsam unterzeichneter Vertragsbasis zu einem vorläufigen Ende bringt. Was heißt nun Politik, basierend auf einer Ethik der Verantwortung? Bender blickt auf die Zeitenwende 1918/19 zurück, in der Max Weber seine berühmte Rede „Politik als Beruf“ hielt. Die Autorin erspart es den Lesern nicht, auf Fehler der Politik von Angela Merkel hinzuweisen, die nun sowohl innen- wie außenpolitisch mit großer Anstrengung korrigiert werden müssen. Bender bringt u.a. ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass tradierte Geschlechterstereotypen in der Zeitenwende überwunden werden. [33]
Belletristik
Benders publizistisches Engagement umfasst autofiktionale und fiktionale Texte. Ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Adoption und der Vereinbarkeit von Beruf und Kind in Heidelberg, Saigon und Hamburg schilderte sie in einem Memoir (2010). [34]. Für eine Geschichte über den AFE-Turm in Frankfurt erhielt sie 2015 einen Preis des dazu forschenden interdisziplinären Projekts an der Frankfurter Universität, ein Text zur familiären Vergangenheitsaufarbeitung wurde in einer Anthologie (2021) veröffentlicht, eine berühmte Frankfurter Tradition würdigte Bender auf neue Weise in einer Short-Story (2023). [35] 2025 erschien ihr Roman Miquelallee 1979, der Aspekte eines Campus-Romans aufweist und eine Hommage an Mainhattan ist, vor allem aber eine Geschichte des Aufbruchs von drei Frauen aus beengenden Verhältnissen erzählt. [36] Die Frühfassung eines Kapitels daraus befasst sich mit der Beurteilung der literarischen Figuren Ulrich (Robert Musil) und Hans Castorp durch zwei Miqualianerinnen. [37]
Anmerkungen
[1] Christiane Bender, Hilke Schwarz-Flettner, Kommentierte Auswahlbibliographie, in: Christa Bürger u.a. (Hg.) Zur Dichotomisierung von hoher und niederer Literatur, Frankfurt 1982, S.266-284.
[2] Titel der Sendungen: „Macht und Vaterland“, „Schwer das Herz – die Wange nass“.
[3] Christiane Bender, M. Marchelt, „Vergänglichkeit“, in: 65. Schopenhauer-Jahrbuch 1984, S.281f.; dies., „Der Begriff der Liebe. Ein Vergleich zwischen Hegel und Schopenhauer,“ in: 67. Schopenhauer-Jahrbuch 1986, S. 192-198.
[4] Christiane Bender, „Macht – eine von Habermas und Luhmann vergessene Kategorie?“, in: Österreichische Zeitschrift für Soziologie, Heft 1/1998, S. 3-19. Hier kommt ihre differenzierte Haltung sowohl gegenüber Habermas als auch Luhmann zum Ausdruck.
[5] Peter Atteslander, Christiane Bender, „Aids und das Risiko der Intimität“, in Ernst Burkel (HG.), Der AIDS-Komplex. Dimensionen einer Bedrohung, Frankfurt 1988, S. 144- 165; dies., „Vom geteilten Verstandeswesen zum ganzheitlichen Gefühlswesen – eine Perspektive der Sozialforschung?“ in: Ethik und Sozialwissenschaft, Jg.2, Heft 4, S. 532-534.
[6] Christiane Bender, Hans Graßl, Technik und Interaktion, Wiesbaden 1991, 1994; dies; Soziale Orientierungsmuster der Technikgenese, Opladen 1994; Christiane Bender, Markus Luig, Neue Produktionskonzepte und industrieller Wandel, Opladen 1995. Pars pro toto in den Medien „Technikforscher bei MBB“, Augsburger Allgemeine, 26.06.1991.
[7] Peter Atteslander, Christiane Bender u. a., Methoden der empirischen Sozialforschung, Berlin, New York 1991. In einer weiteren Auflage verzichtete Bender auf die Nennung ihres Namens.
[8] Christiane Bender, „Kulturelle Identität, interkulturelle Kommunikation, Rationalität und Weltgesellschaft“, in: Horst Reimann (1992), S.66 – 81; dies., „Zur Theorie einer sozialwissenschaftlichen Technikforschung“, in: Horst Reimann, Hans-Peter Müller (1994); dies., „Weltgeschichte und -gesellschaft in der perspektive soziologischer Gegenwartsanalysen“, in: Helga Reinmann (1997), S. 253 – 267.
[9] Pars pro toto: Christiane Bender, Hans Graßl, Markus Schaal, „Nationale Arbeitsmärkte in Zeiten der Globalisierung? Die Schweiz im Zentrum und in der Peripherie Europas“, in: Hauke Brunkhorst u.a. (Hg.), Zentrum und Peripherie der Weltgesellschaft, München, Mehring 2004, S. 1–21.
[10] Christiane Bender u.a., „Machen Frauen Kirche?“, Mainz 1996. Maßgeblich für die wissenschaftliche Untersuchung war die These, dass sich Frauen nicht nur ehrenamtlich, sondern auch beruflich als unverzichtbare Leistungsträgerinnen in kirchlichen Organisationen engagierten. Bei häufig geringer Entlohnung und zumeist ohne Chancen, innerhalb der Hierarchie aufzusteigen, erhielten die Frauen jedoch für ihrer Arbeit kaum Anerkennung von ihrem kirchlichen Arbeitgeber. Demzufolge wurde die Studie als professionssoziologische Analyse durchgeführt, die sich auf die Erforschung des Erwerbsstatus, der Besoldung, der Leistungs- und Leitungskriterien, der patriarchalen Führung und Machtausübung sowie der unterschiedlichen geschlechtsspezifisch ausgerichteten Berufsfelder konzentrierte, hierzu vor allem auf die Berufe Gemeinde- und Pastoralreferent/innen.
[11] Einige bespielhafte Besprechungen der Studie innerhalb und außerhalb der Kirche: „Machen Frauen Kirche?“, in: Salto rationale, Themenheft des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend in der Erzdiözese Köln, 4/1996, S. 14-1; „Frauen in der Kirche dreifach benachteiligt“, Soziologische Untersuchung kritisiert Arbeitsverhältnisse, Stuttgarter Zeitung, 22.09.1995; „Ergebnisse der Studie zur sozialen Lage der berufstätigen Frauen der Diözese Rottenburg-Stuttgart“, Interview, Das Sonntagsblatt, S. 24, Berlin 1995. „Auch in der Kirche keine Karriere für Frauen“, Stuttgarter Nachrichten vom 22.09. 1995.
[12] Christiane Bender u.a., „Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in kirchlichen Organisationen“, in: Ingrid Lukatis, Regina, Sommer, Christof Wolf (Hrsg.) Religion und Geschlechterverhältnis, Opladen 2000.
[13] Christiane Bender, “Concepts of Justice in Different Types of Welfare Regimes”, in Wenzel Matiaske u.a. (ed.), Contemporary Perspectives of Justice, München, Mering 2010, S. 93- 114; dies., „Die Kultur der Gerechtigkeit. Traditionen in modernen Wohlfahrtsstaaten“, in: Heimo Hofmeister, Ivan Mikirtumov (Hg.), Die Krise der lokalen Kulturen und die Suche nach Identität, St. Petersburg 2014, S 29- 44.
[14] Christiane Bender, „Modernisierung durch Beschleunigung“, in: Dietrich Henckel u.a. (Hg); Beschleunigen, Verlangsamen, 2001, S. 39-78.
[15] Christiane Bender and Gianfranco Poggi, “Golden Arches and Iron Cages: McDonaldization and the Poverty of Cultural Pessimism at the End of the Twentieth Century”, in: Barry Smart (ed.), Resisting McDonaldization1999, p.22-40
[16] Siehe die Ergebnisse einer Tagung mit der Frauenbeauftragten: Christiane Bender, Hans Graßl, „Führt die Emanzipation der Frauen zur Auflösung gesellschaftlicher Bindungen? Thesen zum Verhältnis von Kohäsion und Dissoziation”, in: Annette Kämmerer, Agnes Speck (Hg.) Heidelberger Frauen Studien, Heidelberg 1999, S. 197-211.
[17] Christiane Bender, „Identität und gesellschaftlicher Strukturwandel“, in: Heidelberger Club für Wirtschaft und Kultur, Neues Jahrtausend – Neue Identität. Symposium 1999, Heidelberg 2005, S 17-32.
[18] Christiane Bender, „Das System der Logik ist das Reich der Schatten“, in: Peter-Ulrich Merz-Benz, Gerhard Wagner (Hg.), Die Logik der Systeme, Konstanz 2000, 2003, S. 15-35. Siehe auch der später veröffentlichte Beitrag: Christiane Bender, „Die Idee des Schöpferischen. Geistes- und sozialwissenschaftliche Rekonstruktionen im Anschluss an Hans Blumenberg, in: Jürgen Delitz u.a., Institutionen und sozialer Wandel, Hamburg 2004, S. 155-170.
[19] Christiane Bender, „Soziologie in Heidelberg“, in: Soziologie, Mitteilungsblatt der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Heft 1/ 1996, S47-50.
[20] Sie verfasste sie Beiträge für Brockhaus, Die Bibliothek 6, 7 sowie „Meilensteine der Menschheit“, für soziologische Nachschlagewerke von Oesterdiekhoff (Hg.), Lexikon der soziologischen Werke (2001) und von Endruweit .a. (Hg.) Wörterbuch der Soziologie Konstanz, München 2002, 2014. Zuletzt stellte sie die Klassiker Platon, Aristoteles, Althusius, Rousseau, Hegel vor in dem Handbuch der Politischen Soziologie, (Martin Endreß, Benjamin Rampp, Baden Baden 2025.
[21] Christiane Bender „Geschlechterstereotypen und Militär im Wandel. Symbolische und institutionelle Aspekte der Integration von Frauen in die Bundeswehr“, in: Jens-Rainer Ahrens, Maja Apelt, Christiane Bender (Hg.), S. 45- 61, Wiesbaden 2005; dies., „Geschlechterdifferenz und Partnerschaft in der Bundeswehr“, in: Thomas Bohrmann u.a. (Hg.), Handbuch Militärethik, Bd 2, Wiesbaden 2015, S. 357-378; dies., „Soldat als Beruf: Armee im Aufbruch“, in: Evangelische Zeitung, 12.07.2015, S.23.
[22] Christiane Bender, „Ganztagesschule daheim“, in: Frankfurter Rundschau (FR) vom 25. 02. 2008; dies., „Nüchterne Diagnose“, 16.05. 2008; dies., „Kinder gelten in dieser Gesellschaft als Privatsache. Wie könnte man Familien besser unterstützen?“, in: chrismon, 07/ 2008; dies., „Was soll mein Kind glauben?“, in: chrismon plus, 10/2020.
[23] Christiane Bender, Elmar Wiesendahl, „Ehernes Gesetz der Demokratie: Ist Demokratie möglich?“, in: APUZ 44-45, S. 19-24, Bonn 2011; dies., „Demokratie auf den Prüfstand“, Interview, in: Magazin, bpb 2012, S.31f.; dies., „Ist Demokratie möglich?“ Interview, P.T. Magazin Ausgabe 1, S.12, 2012, dies., „Freiheit, Verantwortung, direkte Demokratie: Zur Relevanz von Rousseau heute“, in: APUZ 46-47, S. 47-54, Bonn 2012; dies., „Die Geburt der Wissensgesellschaft aus dem Geist des Kalten Kriegs, in: APUZ 18-20, S.22-27, Bonn 2013; dies., „Wie die CIA in Hamburg die Fäden zog“, Interview mit Hamburger Abendblatt vom 09.07.2013; dies., „Bedrohen die Neuen Medien unsere Arbeits- und Lebensqualität?, in: Gesellschaft – Wirtschaft – Politik, Jg.24, Heft 3, 2015, S. 393 – 402.
[24] Christiane Bender, „Gläserne Decke“, in: FR vom 14.12.2010; dies., „Frauen in der Kümmerfalle. Lehre ja, Professur nein“, in: DIE ZEIT vom 24.02.2011; dies. mit Hans Graßl, „Die Ökonomie der Männer“, in: FR vom 8.05. 2012.
[25] Christiane Bender, „Soziologie als Sozialkunde“, in: Forschung und Lehre, Bonn 2014, S.531; dies., „Wohlfühlfaktor Fehlanzeige“, in: Forschung und Lehre, Bonn 2015, S. 184-185; dies., „Die Vorlesung. Ein Auslaufmodell?, in: Deutscher Hochschulverband (Hg.), Glanzlichter der Wissenschaft, Heidelberg 2016, S11 -24; dies., „Lesezeit“ Forschung und Lehre, Bonn 2017, S. 1078; dies., „Eine eigene Vorstellung von der Welt. Von der Lesewut der Wenigen zur Lesewut der Vielen“, in: Forschung und Lehre, Bonn 2018, S.322-324; dies., „Autorität – eine Kategorie der Hochschullehre?“, in: Forschung und Lehre, Bonn 2021, S. 132f., dies., „Ideale und reale universitäre Welt. Zur Anerkennung akademischer Lehre, in: Forschung und Lehre, Bonn 2024, S. 100f.; dies., „Miteinander oder Gegeneinander? Aspekte des Wandels von Lehrenden und Lernenden in der Geschichte der Vorlesung seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland, in: Rudolf Egger, Balthasar Eugster (Hg.), Lob der Vorlesung, Wiesbaden 2020, S. 1-48.
[26] Diese Sicht, die Christiane Bender mehrmals an der HSU und am ZMSB in Potsdam 2019 vortrug, stieß zumeist auf Ablehnung. Heute ist sie Gemeingut. Sie veröffentlichte ihre Ausführungen zur Erosion von Autorität in Bildung und Sozialisation? ausführlich dargelegt in ihrem Sammelband zur Zeitenwende (2024).
[27]Christiane Bender, „Bildung und Freiheit. Grundsätzliches zur Ideengeschichte des Bildungsbegriffs und Anmerkungen zur Ausbildung von Offizieren an der Helmut-Schmidt-Universität (HSU), in: Angelika Dörfler- Dierken u.a. (Hg.), Charakter – Haltung – Habitus, Wiesbaden 2022, S. 291-317.
[28]Christiane Bender (2025): Platon (428/427 v. Chr.–348/347 v. Chr.), S 87–90; Aristoteles (384 v. Chr.–322 v. Chr.), S. 91–94; Althusius, Johannes (1563–1638), S. 103–106; Rousseau, Jean-Jacques (1712–1778), S. 119–124; Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770–1831), S. 125–128, in: Martin Endreß/Benjamin Rampp (Hrsg.) Politische Soziologie, Nomos Handbuch, Baden-Baden
[29]Christiane Bender, „Hegels Beitrag zum Verständnis von Familie, Gesellschaft und Staat im Deutschland der Gegenwart“, in: Michael Spieker u.a. (Hg.), Sittlichkeit, Baden-Baden 1919, S.215-249; dies., „Das „in seine besonderen Kreise gegliederte Ganze““, in: Jahrbuch Politisches Denken, Hans-Kristof Kraus u.a. (Hg.), 2020, Bd 30, S. 83-101.
[30] Christiane Bender, Hans Graßl, „Losverfahren. Ein Beitrag zur Stärkung der Demokratie?“, in: APUZ 38-39, 2014, S. 31 – 37; dies, „Per Losverfahren in den Bundestag?“, in: FR vom 17.10.2014; dies., „Le tirage au sort peut-il raviver la démocratie en Allemagne?“, in: Mélanges de la Casa de Velázquez, Ausgabe 49, 2019, S. 357-362; „Demokratie in der Krise. Sollte man Politiker losen statt wählen? Interview mit stern.de am 12.11. 2016. Siehe auch „Im Bundestag fehlen Pragmatiker“, Interview mit Christiane Bender, Frankfurter Rundschau, (04.09.2023) und dazu Clemens Dörrenberg, „Ständig lückenhafte Vertretung, Hauptschüler:innen im Bundestag“, die tageszeitung vom 15.07.2023.
[31] Christiane Bender, Hans Graßl, „Die calvinistische Ethik und der Geist des Föderalismus“, in: NZZ vom 1.12.2018; dies., Emder Ideen in modernen Verfassungen, in: Evangelisch-reformierte Kirche, Reformierter Bund in Deutschland (Hg.), Emder Synode 450 Jahre. Keine einsamen Entscheidungen 2021, S. 62 -67; dies., Frühe Wurzeln des Verfassungsstaats, in Deutschland-Archiv Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) 2022, 7.6.2022, Link: www.bpb.de/508786.
[32] Der Begriff der Resilienz war 2016 schon lange in psychologischen Diskursen verbreitet und die Symptome bei vielen, in Therapie befindlichen Menschen, um resilienter zu werden, deuteten auch auf allgemeine sicherheitspolitische Ungewissheiten hin. Benders Vorschlag für die Einrichtung eines interdisziplinären Forschungsbereichs zu „Resilienz und Sicherheit“ erschien den Ansprechpartner als unzeitgemäß.
[33] Christiane Bender, Zeitenwende – Zeit der Verantwortung, in: Deutschland-Archiv der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) vom 10.05.2023, Link www.bpb.de 508786; dies., Zeitenwende. Der russische Krieg gegen die Ukraine russische Krieg und eine Politik der Verantwortung in der Tradition von Max Weber.
[34] Christiane Bender, Podium und Pampers, Heidelberg 2010. In den 90er Jahren schrieb sie ein unveröffentlichtes Drehbuch „The Wicked Secret“ über Adoption in Südafrika.
[35]Christiane Bender, „Wenn der Aufzug nach oben schon voll ist…“, in: Minna Kristiina Ruokonen-Engler u.a. (Hg.), Turmgeschichten, Münster 2015, S. 186- 189; dies., „Tradition am Totensonntag“, in: Meeresleuchten, (Hg. NordBuch e.V.) Bad Malente, S. 176-180; dies., Im Aufzug“, (Hg. NordBuch e.V.) Husum, S.162-170.
[36] Christiane Bender, Miquelallee 1979. Roman, Würzburg 2025.
[37] Christiane Bender, Abschied und Hoffnung, in: Nordbuch e. V. (Hg), Ins Land der Hoffnung, S. 183–193, Husum 2025